Thomas Gehlfuß – Ways of Mercy (MP3)

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Die Erlöse aus dem Verkauf dieses Liedes werden an das internationale Hilfswerk „Kirche in Not“ gespendet.

Titel: 1
Länge: 4:11 min.
Qualität: 320 kBit/s (High-Quality)
Audio-Format: MP3

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Artikelnummer: SUN 112 067 - 2 Kategorien: , , Schlagwort:

Beschreibung

Ways of mercy – Wege der Barmherzigkeit (von Thomas Gehlfuß)

Barmherzigkeit ist kein zu absolvierendes soziales Experiment, keine abrechenbare Leistung, Barmherzigkeit ist eine Haltung und ein Weg. In meinem Lied „Ways of mercy“ versuche ich, diesen Gedanken aufzugreifen und zum Nachdenken anzuregen.

Die Wege der Barmherzigkeit führen oftmals durch die dunkle Nacht unserer zerfallenden Welt und geben einen flüchtigen Blick der Hoffnung: Solange Menschen sich einander in uneigennütziger Liebe zuwenden, hat das Dunkel der Angst und des Hasses nicht gewonnen.
Am Wegesrand unserer Lebensgeschichten begegnen wir immer wieder den Gestrandeten. Es sind Menschen mit Narben und Lasten, unter denen sie leiden oder gar zusammengebrochen sind. Was sie brauchen ist jemand, der ihnen zuhört, sie wahr- und ernst nimmt und der sich um sie sorgt. Dabei geht es nicht um eine joviale (herablassende) Zuwendung, sondern um Begegnung auf Augenhöhe. Denn wir alle zählen zu den Gestrandeten. Wir alle brauchen irgendwann diese ausgestreckte Hand, die uns aus der Verlorenheit befreit. „Kinder des Lichtes“ (nach 1 Thess 5,5 und Lk 16,8) sind die Menschen, die durch Christus erleuchtet wurden und durch die Gottes Liebe in die Welt hineinstrahlt.

Die Wege der Barmherzigkeit sind nicht der Himmel, auf ihnen aber zählt jede einzelne Träne (vast = riesig, enorm, unermesslich). Das Leid wird nicht heruntergespielt, sondern gemeinsam getragen. Da gibt es keine Fragen mehr, keine klugen Diskussionen über das Leid und ob und wie man es bekämpfen kann. Wer auf dem Weg der Barmherzigkeit unterwegs ist, hat die Sehnsucht nach Frieden verinnerlicht, trägt in seinem Herzen die Hoffnung auf den Tag, an dem kein Kind Gottes mehr weinen muss. Es ist die Hoffnung auf Erlösung, auf die Vollendung des Reiches Gottes, auf Gott selbst. An dem Tag, der keinen Abend mehr kennt, wird Gott alle Tränen abwischen (Offb 21,4).

In der dritten Strophe hören wir eine Aufzählung der Werke der Barmherzigkeit. Es sind konkrete Wege, auf denen wir das, was wir verinnerlicht haben, praktizieren können. Nahrung, Zeit und Kleidung teilen, Heimat geben, die Toten ehren und zum König des Himmels und der Erde beten. Bei all dem bleibt der Gedanke wichtig, dass wir auf dem Weg bleiben sollen, nicht die „guten Werke“ abrechnen oder uns darauf ausruhen. Barmherzigkeit ist ein Weg und eine Haltung, kein Pensum.

Die folgende Pause mit dem einsetzenden Uhrenticken, das lauter und eindringlicher wird, soll andeuten, wie dringlich und wichtig es ist, sich den entscheidenden Fragen zu stellen. Denn es geht um das Wohl der Menschen, um die Wahrhaftigkeit unseres eigenen Lebens. Die überlagernden Gitarren stellen die Dissonanzen dar, die sich durch unsere Leben ziehen: Es gibt nicht die einfachen Antworten auf die Fragen des Leids und der persönlichen Verantwortung. Die eigentliche Antwort auf die großen Fragen sind letztlich wir selbst. Daher wird in der Bridge der Hörer aufgefordert, sich selbst zu prüfen: „Denn was wir bekommen haben, ist all das, was wir geben müssen. Und alles, was wir geben, ist das, was uns Frieden bringt.“ Was kann und will ich wirklich geben? Es ist auch immer wieder eine schmerzliche Frage an mich selbst, ob ich genug gebe oder mein Reden von Liebe und Barmherzigkeit am Ende doch nur Geschwafel bleibt. Dabei gibt es keine Vorgabe, wieviel ein jeder geben muss. Das ist eine ganz persönliche Entscheidung. Vielleicht ist das Lied ja eine Anregung, einmal darüber nachzudenken, sein Grundhaltung zu prüfen, einen neuen Anfang im Namen der Nächstenliebe zu wagen.

Das Jahr der Barmherzigkeit (Dezember 2015 bis November 2016) ist eine Chance, tiefer zu reflektieren und in die Tat umzusetzen, was Liebe wirklich bedeutet. Ich hoffe, mit meinem Lied einen kleinen Beitrag dazu geben zu können. Es soll Freude bereiten und zum Nachdenken anregen und ermutigen, in den Fußspuren Jesu Christi zu gehen, der uns die Liebe Gottes in seiner ganzen Schönheit und Weite offenbart hat.

Thomas Gehlfuß (im Juni 2016)